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Veto an die ARD: Kein Wahlkampf auf dem Rücken unserer Soldaten und ihrer Familien

von Simone Uetz

Sagen sie „Nein“ zum Thema „Dr. Guttenberg - Alles nur geklaut“: 20.02.2011 bei Anne Will

Zu Guttenberg - Anne Will
Sendung Anne Will

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg ist mal wieder in aller Munde. Abgesehen davon, dass einem jetzt schon zu Beginn des Superwahljahres 2011 schlecht werden könnte, mit welchen schmutzigen Bandagen versucht wird, ungeliebte Konkurrenz aus dem Weg zu räumen, springt unsere Presse allzu gern auf die ausgelegten Köder auf, schlachtet genüsslich aus, was sich im Sinne der Einschaltquoten und Auflagenstärken auswirkt.
Für die Angehörigen der 3 gerade gefallenen Soldaten in Afghanistan, den Verwundeten, ihren Familien und Kameraden ist es mehr als ein Schlag ins Gesicht. Erstes Paradebeispiel in diesem Zusammenhang: In den 17 Uhr ARD - Tagesschau-Nachrichten war wohl kein Sendeplatz mehr frei für eine Meldung zu den Gefallenen - neben dem „wichtigsten“ Thema des Tages, nämlich Theo's Verfehlungen zur Dissertation.

Dass nun morgen DasErste um 20 Uhr mit „Experten“ (Monika Hohlmeier (CSU), Karl Lauterbach (SPD), Dieter Wedel, Alice Schwarzer und Hans-Ulrich Jörges) bei Anne Will zu dem Thema „Doktor Guttenberg - alles nur geklaut?“ eine Sendung ausstrahlen will, setzt dem ganzen ein kleines Anti-Solidarität-Krönchen auf, zumal sich die Gäste und Frau Will mit dem Sendekonzept schon vor kurzem zum Thema „Solidarität“ am Thema vorbei diskutiert hatten. Siehe
„Im Krieg gedient, zu Hause ausgedient - lassen wir unsere Soldaten im Stich?“

In Anbetracht dessen, unterstützen wir den Aufruf zum Veto an die Presse: „Der Wahlkampf auf dem Rücken unserer Soldaten und ihrer Familien“ von Birgit Klimkiewicz von PTBS Eisblume.

Machen Sie mit, und sagen der Redaktion von Anne Will Ihre Meinung zur Ausstrahlung der Sendung als Mail…

oder im Blog zur Sendung Anne Will

Außerdem gibt es hier noch unsere aktuelle Schnellumfrage zum Thema: Solidarität Umfrage Medien

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Kommentare

Kommentar von B. Klimkiewicz |

Mein Eintrag in den Blog von Anne Will, 21.02.2011, 14.25 Uhr
B. Klimkiewicz

Da hier immer wieder danach gefragt wird, was der Tod der Soldaten mit dem Thema Doktorarbeit des Ministers zu tun hat, möchte ich folgendes sagen. Wir wollen die gefallenen Soldaten nicht instrumentalisieren, um von den eventuellen „Verfehlungen“ des Ministers abzulenken. Nein, wir wollten die Bürger und vor allen Dingen die Medien, aus Respekt vor den Soldaten und ihren Familien, um einige Tage „Waffenstillstand“ bitten.
Die schwer verletzten Soldaten sind gestern nach Hause geflogen worden.
Außerdem ist es beschämend, dass in den Nachrichten die gefallenen und verletzten Soldaten, nach der Berichterstattung über den Minister kommen.
Hetzjagd kommt vor Trauer, vor Mitgefühl.
Alle sind immer gegen den Krieg, dann tut doch was, geht auf die Straße, und hört auf, immer nur Verbalakrobaten zu sein.

Herr zu Guttenberg ist auch kein „Kriegsminister“, wie ich das hier irgendwo gelesen habe. Das Parlament, alle, die Ihr in freier Wahl gewählt habt, haben beschlossen, dass wir uns an diesem Krieg beteiligen.
Zur Sendung, gestern, kann ich nichts sagen. Ich habe sie mir nicht angeschaut.
Eintrag in den Blog von Anne Will, 21.02.2011, 14.25 Uhr
B. Klimkiewicz

Kommentar von Simone Uetz |

Der Vollständigkeit halber hier noch mein Posting von gestern an die Redaktion:

Sehr geehrtes Redaktionsteam,

wir hoffen sehr, dass Sie bei der Ausstrahlung der heutigen Sendung beherzigen, dass viele Angehörige, Freunde und Kameraden der gefallenen Soldaten, sowie der gerade in die Heimat geflogenen Verwundeten, darauf warten, öffentlich ernst genommen zu werden und darauf hoffen, dass in einem öffentlichen Sender - gerade bei solchen Themen wie heute - angemessen und pietätsvoll dem Schicksal unserer Soldaten und ihrer Angehörigen Rechnung getragen wird.

Die Beiträge und Ergebnisse der Umfrage auf unserer Seite mögen dies unterstreichen und wir wären ihnen sehr dankbar, wenn Sie das auch im Sinne Ihres Publikums angemessen würdigen.

Mit freundlichen Grüßen
Simone Uetz
Solidarität mit Soldaten

www.solidaritaet-mit-soldaten.de

Kommentar von Annette Busch-Weiss |

Auch wir sind eine Soldatenfamilie mit Einsatzerfahrung und Belastung...
Mein Neffe ist vor 4 Wochen aus Afgahnistan zurückgekehrt...
Ein halbes Jahr voller Angst und Bangen und ungeheurer Anspannung!Die Nachricht vom Tod und der lebensgefährlichen Verletzung der Soldaten hat uns zu tiefst erschüttert...
Man kann gar nicht in Worte fassen, was in uns vor geht...
Die Diskussionen über Herrn Karl Theodor zu Guttenberg und seinen angeblich "geklauten Doktortitel" ist doch so nichtig und klein...Als wenn es keine anderen Probleme gibt...
Man sollte sich doch lieber auf die gefallenen Soldaten konzentrieren, die so unsinnig ihr Leben lassen mussten, sowie auf die schwerverletzten Soldaten und deren Familien..., die jetzt einen sehr schweren Weg vor sich haben...
Unser tiefstes Mitgefühl gilt diesen Soldaten und deren Familien...
Wir wünschen Euch viel Kraft für die kommende Zeit des Wahns...
Unsere Gedanken sind bei Euch...!!!

Kommentar von Peter |

@ Birgit

Meine Familie und ich wünschen Ihrem Bruder und all seinen verwundeten Kameraden baldige Genesungswünsche und Ihren Familien viel Kraft. Wir trauern um die gefallenen Soldaten und sind in Gedanken bei ihren Familien - denn wir sind selbst eine Soldatenfamilie mit Einsatzerfahrung bzw. -belastung. Wir können uns auch vorstellen, wie sich die Soldaten fühlen, die sich gerade auf ihren nächsten Einsatz in Hammelburg vorbereiten - viel Glück Jungs!!!

Diese geplante Sendung von Anne Will ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit und dass eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt dies zulässt und mit meinen Gebühren bezahlt ist schlicht und einfach eine Frechheit!

Kommentar von Helga D. |

Von der grundsätzlich widerlichen Schlammschlacht gegen Herrn zu Guttenberg abgesehen, finde ich die geplante Anne Will-Sendung "Dr. Guttenberg - alles nur geklaut?" wenige Stunden nachdem drei deutsche Soldaten für ihr Vaterland ihr Leben verloren haben, einige ihrer Kameraden noch um ihr Überleben kämpfen und viele Verwundete nicht wissen, wie ihr Leben zukünftig sein wird, einfach nur pietätlos. Ihnen und ihren Familien werden Würde und Respekt genommen.

Die ARD ist ein öffentlich-rechtlicher Sender und damit ein Teil unseres Staates mit einem öffentlichen Auftrag - und hier haben Soldaten im Auftrag des deutschen Staates ihr Leben verloren.
Die ARD begibt sich auf unterstes Niveau - vielleicht solllte sie zukünftig ihre Initialen in "rot" drucken, wie das Volksblatt der Deutschen. Die sind insofern aber noch wesentlich besser, weil sie immer wieder Solidaritätsaktionen für Deutschlands Soldaten bringen - Danke dafür!

Und die Frage sollte gestellt werden dürfen:
Darf und muss ich als Prüfling - ob im Handwerk, bei der Fahrschule, im Abitur und auch bei der Examens- oder Doktorarbeit - nicht darauf vertrauen können, dass die Prüfungskommission "tatsächlich geprüft" hat, ob ich diese Würden auch verdient habe? Vielleicht darf ich gar kein Auto fahren, vielleicht habe ich meine Berufsausbildung nie wirklich bestanden? Ist mein Hausarzt evtl. gar kein "Doktor", muss ich die nächste "Meisterstunde" auf der Rechnung eigentlich bezahlen?

Armes Deutschland!

Kommentar von Olaf Kaupat |

Sehr geehrte Frau Will, sehr geehrtes Team,
mit großem Unverständnis nehme ich wahr, wie Ihre gesamte Sendung zu einer Klamauksendung verkommen ist. Als ein politisch interessierter Mensch, der auch sehr aktiv in der Kommunalpolitik u.a. als Ortsvorsteher wirkt, als ein Familienvater eines 19jährigen Sohnes, werde ich heute erstmalig meine Familie bitten, diese Sendung nicht anzuschauen. Für mich ist dieser Sendeplatz zukünftig Tabu, bis er wieder kompetent besetzt ist und nicht zum Klamauk verkommt.
Für Ihren weiteren journalistischen Weg wünsche ich Ihnen trotzdem alles Gute. Ich hoffe für Sie, aber auch für das interessierte Publikum des öffentlich rechtlichen Fernsehens, welches Sendungen wie diese finanziert, dass zukünftig diese Art von Krawalljounalismus keinen Platz erhält.
Dies auch im Gedenken, der aktuell in Afgahnistan gefallen Soldaten. Diese wurden durch die Mehrheit des Bundestages in einen Krieg entsandt und haben diesen Umgang nicht verdient.

Hochachtungsvoll
Olaf Kaupat

Kommentar von birgit |

habt ihr nichts anderes zu tun als ob der einen doktor titel hat oder nicht !!! ich bin die schwester von dem schwer verletzten soldaten und ich will, dass mein bruder gesund heim kommt und nicht nur er, ich würde mir wünschen dass alle 600 soldaten heim kommen, das da unten geht uns nix an!! 
und der verteitigungsminister, den wir jetzt haben, ist seit langen ein guter, nur manche politiker können das nicht ab dass er gut ist!!!

macht euch um was anderes einen kopf und nicht um den doktor titel, das ist jetzt nämlich der falsche zeitpunkt oder habt ihr sowas wie mitgefühl nicht.............

Kommentar von Karin Pauler |

Ich habe bei der Umfrage für Nicht-Absagen der Sendung gestimmt, weil die poliitsche Diskussion um den Minister ansich nichts mit der Wahrnehmung von uns Angehörigen und den gefallenen Soldaten zu tun hat.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Medien im allgemeinen und die ARD hier im Besonderen sich nicht nur vor den Karren der Wahlpropaganda spannen lassen und endlich einen angemessenen Ton finden, unseren Gefallenen zu gedenken, z.B. dass die Tagesschau neben dem Minister-Doktorarbeits-Wahlkampagnen-Gedöns in der Sendung auch von den gerade Gefallenen berichtet und z.B. eine Schweigeminute einlegt. Dann würde ich als Angehörige eines Einsatzsoldaten in Afghanistan mich wahrgenommen und pietätsvoll behandelt fühlen.

So aber nicht.

Ich danke Frau Klimkiewicz von der Eisblume für die Initiierung der Aktion und hoffe, dass auch die Medien sich mehr hinter unsere Soldaten stellen, statt nur an die Einschaltquoten zu denken.

Kommentar von Preuß, Thomas |

Ich war sechs mal im Einsatz, davon zwei Mal in Afghanistan. Ich fühle mich von der derzeitigen politischen Diskussion verraten und verkauft. Was in Deutschland derzeit stattfindet, ist eine einzige Schande. Ich fordere von der Politik, unseren Soldaten den Rücken zu stärken und nicht in denselben zu fallen. Für die Medien gilt im Übrigen das Gleiche.

Thomas Preuß

Kommentar von Birgit Klimkiewicz für die Eisblume |

Sehr geehrtes Redaktionsteam,
 
Sie haben für mich als ehrenamtlich arbeitende Organisation für Angehörige von an PTBS erkrankten Soldatinnen und Soldaten, mit der Ankündigung Ihrer Sendung am 20.02.2011
 
Dr. Guttenberg – alles nur geklaut
die Grenzen des „guten Geschmacks“ überschritten.
 
Während Familien ihre toten und schwer verletzten Soldaten, von denen noch zwei um ihr Leben kämpfen, beklagen, laden Sie zur Diskussion um den Doktortitel von Herrn zu Guttenberg ein.
Spüren Sie eigentlich noch etwas? Hat das Wort Pietät noch eine Bedeutung für Sie?
 
Es handelt sich hier nicht um eine „Parteiergreifung“ für den Verteidigungsminister, aber geben Sie doch wenigstens in der Zeit der Trauer um unsere Soldaten ihm und uns eine Atempause.
Liegt es in Ihrer Vorstellungskraft wie die Hinterbliebenen und Angehörigen der verletzten Soldaten empfinden müssen?
 
Der Tod dreier, junger Männer rückt in den Tagesnachrichten und im Thema Ihrer Sendung in den Hintergrund. Erste Meldung immer „Doktortitel“ des Herrn Verteidigungsminister.
 
Schon in der Sendung „Solidarität“ wurde am Thema vorbei diskutiert.
Schauen Sie gerne auf meine Homepage. Dort können Sie meine Meinung, und die Anderer nachlesen.
Ich werde mir zumindest Ihre morgige Sendung nicht anschauen und hoffe viele Andere auch nicht.
 
Ihre Schmerzgrenze wird ja nur über die Einschaltquoten erreicht.
Meine Schmerzgrenze liegt in der Pietät, Respekt und Anerkennung für Menschen im Allgemeinen, und im Speziellen für unsere Soldaten und ihre Angehörigen.
 
Ich stehe nicht für den Kriegseinsatz. Ich stehe für die Soldaten, die den über das Parlament  an sie gestellten Auftrag erfüllen müssen und deren Familien.
 
Mit freundlichen Grüßen


Birgit Klimkiewicz
Eisblume Selbsthilfegruppe für Angehörige von an PTBS erkrankten Soldatinnen und Soldaten
 
Email: info@ptbs-eisblume.de
www.ptbs-eisblume.de
Mobil: 0177 - 7873911
Telefon: 02237-56 197 58

Kommentar von Thomas Korn |

Die Schmutzkampagne gegen den Bundesminister der Verteidigung ist einfach nur peinlich! Ich fühle mich durch und durch als Demokrat, aber mir vergeht mehr und mehr die Lust an deutscher Politik und zum ersten Mal spiele ich mit dem Gedanken nicht mehr wählen zu gehen! STOP dem Wahlkampf auf dem Rücken unserer Soldaten!

Thomas Korn

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