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Tagebuchserie einer Soldatenangehörigen
von Solidarität mit Soldaten
Familiären Einblick in die Welt einer Soldatenehe im Auslandseinsatz
Die Tagebuchserie einer Soldatenangehörigen wird seit kurzem exklusiv im Afghanistan-Blog von Boris Barschow veröffentlicht.
Leaf, so der geänderte Name der Frau, die von der Zeit vor und während des Einsatzes ihres Mannes schreibt und hier veröffentlicht wie sie diese erlebt und empfindet. Hautnah und sehr persönlich berühren die Worte, wie sie wohl vielen Frauen und Männern bekannt vorkommen müssen, die ihre Liebsten in den Auslandseinsatz verabschieden und darauf hoffen, dass sie gesund an Leib und Seele wieder nach Hause kommen:
Ich, Frau eines Soldaten der deutschen Bundeswehr mache mir mehr
und mehr Gedanken. Der Einsatz am Hindukusch belastet immer mehr und
auch wir stehen kurz vor dem In-Termin. Ich suche schon seit drei ein
halb Jahren nach einer Möglichkeit Außenstehenden zu vermitteln, wie
wichtig es ist unseren Soldaten Rückhalt zu geben. Drei ein halb Jahre
Kopfzerbrechen. Als die Fußball EM kurz vor den Türen stand und
Deutschland zu ihrem Land stand, ihrer Mannschaft den Rücken stärkte
wurde ich nachdenklich.
Wie viele Männer und Frauen,
Familienväter und Mütter, Töchter und Söhne, Brüder und Schwestern,
Schwager und Schwägerinnen, Freunde und Freundinnen, Enkel,
Lebensgefährten, aber letztendlich doch alles Menschen mit deutscher
Staatsbürgerschaft riskieren Tag täglich ihr Leben um anderen Menschen
wieder Sicherheit und vor allem aber Frieden zu bringen. Die Tyrannei
und das Machtgehabe müssen endlich aufhören und dies geht nur durch die
Truppen der verschiedenen Länder!
Die Männer und Frauen,
welche letztendlich für weltweite Sicherheit sorgen, haben nichts mehr
verdient, als Rückhalt von ihren „Landsmännern“ zu erhalten. Wieso ist
es möglich einer Sportart so entgegen zu fiebern, ihre Siege mit Jubel
zu feiern und die Nationalität mit Flaggen anzuzeigen aber nicht auch
nur ein gutes Wort für Familien deutscher Soldaten zu finden? Wieso
müssen Familienangehörige sich ständig wieder selbe Worte anhören, wenn
in Erfahrung gebracht wird das Jemand in den Einsatz geht?
Weiterlesen auf Afghanistanblog…
Teil 2:
Jetzt sitze ich hier vor diesem imaginären Blatt Papier und weiß überhaupt nicht was ich schreiben soll, oder ob ich überhaupt irgendwas scheiben soll. Stunde um Stunde rückt Tag X näher, je näher er kommt desto weiter weg möchte ich ihn schieben. So langsam wird mir bewusst was da auf uns „zu rollt“ . Ein riesiger Haufen von Gedanken, Ängsten, Wünschen, Hoffnungen und nichts davon kann ich greifen. Ich stecke einfach mitten darin.
Teil 3:
Heftige Gewitter über Deutschland,
selbiges Gefühl macht sich in meiner Magengegend bemerkbar wenn ich
daran denke das uns nur noch wenige Tage bleiben… Was man plötzlich
alles noch zu erledigen hat, was alles noch fehlt. Ein Fass ohne
Boden, zumindest fühlt es sich so an. Mir wird ganz schlecht wenn ich
daran denke das ich nicht mal mehr an den Wochenenden für die nächsten
paar Monate auf Hilfe warten brauche und das jetzt wo unser Ökosystem
Aquarium ständig irgendwelche neuen Probleme hat. Planarien, welcher
Mensch denkt daran das es solch widerlichen Tierchen gibt? Ich hatte mir
noch nie Gedanken über Würmer im Aquarium gemacht welche Garnelen und
Fischbabies angreifen und auffressen. Mir wird schon wieder
schlecht…Diese Viecher kriechen durch unser wunderschönes Biotop,
welches wir mit so viel Liebe und Pflege errichtet haben. Ein Ruhepol an
stressreichen Tagen, einfach nur wunderschön es zu betrachten.
Teil 4:
Wir sitzen bei den Schwiegereltern in
Spe auf der Terrasse, es war ein schöner Tag bis eben. Ich hatte sechs
Wochen lang dicht gehalten, was schon sehr schwer für mich war.
Habe so vielen Freunden und Familienmitgliedern Bescheid gegeben, alles
bis ins kleinste Detail geplant und jetzt ist es vorbei. Die Überraschung geplatzt!
Teil 5:
Abends klingelte das Handy um 0530
wollten sie hier sein. Irgendwie hing schon die ganze Zeit ein komisches
Gefühl in der Luft…Wir lagen noch auf der Couch und schauten meinen
Lieblingsfilm „Findet Nemo“.
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