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Neulich am Bahnhof… oder wie man am Oktoberfest Herzen erobert

von Solidarität mit Soldaten

Lebkuchenherz Oktoberfest
Lebkuchenherz „Dreamteam“

Ausgerechnet während Münchens fünfter Jahreszeit reiste ich beruflich in das bayerische Nachbarland.

Ideal stand da ein Souvenierstand mit Oktoberfest-Krimskrams mitten im wilden Chaos am Münchner Hauptbahnhof. Ein buntes Lebkuchenherz, dachte ich, wäre sicher ein passendes Accessoire, wenn ich nächste Woche zusammen mit Chef & Spieß im Welcome-Dirndl-Outfit in Köln-Wahn am Flughafen erscheine. So plante ich, bewaffnet mit Heimatglück-Vesperbrettchen und eisgekühltem, naturtrüben Bügelflaschenbier im Holztragerl unterm Arm, meinen Mann und seine Jungs vom Personenschutzteam, mitsamt dem Oberst, nach fast 7 Monaten zurück in der Heimat willkommen zu heißen.

Leider fand ich keines mit der passenden Aufschrift und verwarf die Idee. Schade....

Da! Aufgebretzelt stand ein junges Mädchen matt in der Ecke und hatte ein Lebkuchenherz um den Hals mit der Aufschrift „Dreamteam“. PERFEKT jubelte ich innerlich und stapfte begeistert auf sie zu, deutete darauf und fiel gleich mit der Tür ins Haus: „WO HAST DU DAS HER?" Sie, mehr gelangweilt als irritiert: „Vom Oktoberfest…“

Also gab es das Herz auf diesem Bahnhof ziemlich sicher nur das eine Mal und genau das musste ich haben: „Würdest du mir das verkaufen?" Spätestens jetzt kam ich ihr etwas merkwürdig vor, zumindest tauschte sie entsprechende Blicke mit ihren Freundinnen. „Nö....“ damit schien das für sie erledigt.

So schnell wollte ich nicht aufgeben und versuchte es nochmal von vorne.... „Also... weißt du, mein Mann ist Soldat und kommt in 4 Tagen vom Auslandseinsatz in Afghanistan nach hause. Ich hole ihn und sein Team im Dirndl mit Schinkenröllchen und Käse ab und als I-Tüpfelchen brauch ich genau dieses Lebkuchenherz.“

Ohne weiter zu überlegen sagte sie knapp. „Dann schau ich mal, ob ich ein anderes finde...“ und marschierte los. Perplex darüber, wie entschlossen sie ihren schnellen Sinneswandel gleich in die Tat umsetzt, hastete ich ihr hinterher.

„Rabauke“ meinte sie, wäre auch passend als Mitbringsel für ihre kleine Schwester. Ich bezahlte das neue „Ersatzherz“ und sie übergab mir fast feierlich ihres.



Ziemlich happy ließ ich mir am Kaffeestand einen Latte macchiato servieren und versuchte die Beute für die Weiterfahrt in meiner „Gefechtsstand Rück“-Tasche sicher zu verstauen.

Dann..... machte sich noch ein ganz anderes Gefühl breit. Ein warmes Gefühl, wenn man diese Empathie spüren darf, die wir uns für die Solidarität mit unseren Soldaten und ihren Familien so sehr wünschen.
Man kann sie wohl nicht einfordern, sondern bekommt sie wenn dann geschenkt.

Gerne hätte ich dem Mädchen davon noch erzählt.... aber vielleicht liest sie ja irgendwann diese Zeilen.... oder ihre kleine Rabaukin.... DANKE.....

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Kommentare

Kommentar von Moni |

Das nennt man Liebe!!! Kenn das Gefühl, bin seit 25 Jahren mit einen Soldaten verheiratet der auch schon in Afghanistan war. Wünsche Dir und Deinen Lieben ein wunderschönes Weihnachtsfest und weiterhin alles Gute!!

Kommentar von anita |

eine sehr schöne Geschichte, ich kenn das Gefühl der Freude wenn die Jungs und in meinem Fall Mädel heimkehren.

Frohes Fest Dir und deinen Lieben aber auch allen die Weihnachten nicht daheim sind sondern am Hindukusch

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