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Soldat gefallen - Bundestag geht sofort zur Tagesordnung über

von Solidarität mit Soldaten

Am Tag der Debatte über die Änderung des Einsatzversorgungsgesetzes überbringt Karl Theodor zu Guttenberg am 7.10. die traurige Nachricht von dem beim Selbstmordattentat gefallenen und den verletzten Soldaten in Afghanistan. Doch statt einer schlichten Gedenkminute, wie es für den gefallenen Soldaten und seine Familie angemessen gewesen wäre, ging der Bundestag zur weiteren Tagesordnung über.

(Nachtrag - Man muss dazu erwähnen, dass die einzelnen Redner in der Debatte Ihr Beileid aussprachen. Besonders Elke Hoff fand bewegende Worte, traf den Nagel auf den Kopf und versäumte es nicht, auch die anwesenden Soldaten bzw. Veteranen mit anzusprechen.)


 

OTL d.R. Michael Schoch schrieb einen Offenen Brief an den Bundestag:

 

OFFENER BRIEF

Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident Lammert,
sehr geehrter Herr Thierse,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,

am 07.10.2010 informierte der Bundesminister der Verteidigung während einer laufenden Bundestagssitzung die anwesenden Abgeordneten mit einer Erstinformation über einen in Afghanistan im Einsatz gefallenen Bundeswehrsoldaten und sechs verwundete Kameraden.

Leider musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die anwesenden Bundestagesabgeordneten es nicht für nötig hielten, die Debatte zu unterbrechen sowie dem gefallenen Bundeswehrsoldaten kurz zu gedenken und sich von den Plätzen zu erheben.

Dieser Soldat hat sein Leben im Rahmen eines von Ihrem Hause beschlossenen Auslandseinsatzes gegeben.

Jeder Vorsitzende eines Kaninchenzüchtervereins hätte beim Erhalt einer solch traurigen Nachricht eine Gedenkminute eingelegt. Nicht jedoch der Deutsche Bundestag, der scheinbar weitgehendst ungerührt seine Debatte vorsetzte.

Meine Damen und Herren, ich schäme mich für Sie als meine Volksvertreter!

Hochachtungsvoll!
Michael Schoch

 

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