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Eingeweiht und schon kontrovers diskutiert: Wald der Erinnerung

von Solidarität mit Soldaten

Wie entwickeln wir eine zeitgemäße Gedenkkultur?

Wald der Erinnerung
Wald der Erinnerung

In diesen Minuten wird er eingeweiht. Der „Wald der Erinnerung“ entstand aus der Idee, Angehörigen und nahestehenden Freunden, Kameraden von verstorbenen Bundeswehrsoldaten einen eigenen Ort der Trauer zu schenken.
Die neu konzipierte Gedenkstätte, die das Ehrenmal in Berlin zu diesem Zweck ergänzen soll, liegt in Potsdam-Mittelmark auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos.
Diese eigentlich schöne Idee wird nun kontrovers diskutiert, weil der Ort nicht ausreichend öffentlich wahrgenommen wird, um dadurch eine echte Auseinandersetzung mit der Gedenkkultur zu entwickeln.

Wünschenswert wäre eine Differenzierung in der Frage, ob die öffentliche Wahrnehmung ein wirklich eine vordergründige Aufgabe der Gedenkstätte sein soll. Der Kreis der Hinterbliebenen erkämpfte sich mit der Realisierung etwas, das ihnen bisher verwehrt blieb. Ob sich jeder Hinterbliebene im Wald der Erinnerung so wiederfindet und ob er den Angehörigen und Freunden den Raum und die notwendige Atmosphäre für ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Verlust des Soldaten bietet.

Gleichzeitig schürt diese Diskussion die Forderung nach mehr gesellschaftlicher Auseinandersetzung von Verbänden und Engagierten, die mit ihrem Tenor die Medien füttern.

Ein interessanter Beitrag zu dem Thema „Entwicklung einer Gedenkkultur“ und warum es durch den Wald der Erinnerung zu keiner echten öffentlichen Reflexion über das Thema Krieg und den Einsatz deutscher Soldaten kommen wird, erschien auf www.wdr.de im Interview mit Manfred Hettling, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Uni Halle-Wittenberg
Er meint, die Wende im Umgang mit gefallenen Soldaten sei noch nicht gekommen. Die neue Gedenkstätte biete zwar Angehörigen einen Ort der Trauer und Erinnerung. Zu einer echten öffentlichen Reflexion über das Thema Krieg und den Einsatz deutscher Soldaten werde es durch sie jedoch nicht kommen. Es sei immer noch eine Scheu zu spüren, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, und zwar nicht nur in der Politik sondern auch in den Medien und der Öffentlichkeit. Man habe - trotz der demokratisch legitimierten Auslandseinsätze - die Distanz zu Militär und Krieg, resultierend aus der NS-Diktatur noch nicht überwunden. Und es würden Gedenkformen fehlen, die diesen Einsatz adäquat würdigen.

Darin, dass Symbole wie das Ehrenmal in Berlin, vom staatlicher Seite angeordnet werden, sieht Hettling ein Hemmschuh für die Entfaltung einer neuen Gedenkkultur. Es entstehe in der Bevölkerung das Gefühl, „sie werden einem einfach hingesetzt.“

Der Audiobeitrag ist in jedem Fall hörenswert und wir meinen, dass kontroverse Diskussion wichtig ist für die Entwicklung einer Kultur für den Umgang mit unseren Soldaten und Angehörigen.

Nachtrag: Auf Facebook haben wir unseren Fans die Frage gestellt: „Wie entwickeln wir eine zeitgemäße Gedenkkultur und ist die öffentliche Wahrnehmung wirklich eine vordergründige Aufgabe dieser Gedenkstätte?

Die Diskussion finden Facebook-User hier…

Wald der Erinnerung FB

 

Offizielles Video von Bundeswehr TV mit Impressionen und Intentionen:

Wald der Erinnerung Video

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